Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Medienkulturwissenschaft (ehemals Professorin Curtis)
Masterbeauftragte und ERASMUS-Beauftragte
Tel.: +49-(0)-761-203 97842
E-Mail: bettina.papenburg(at)mkw.uni-freiburg.de
Sprechstunde: Sprechstunden finden bis auf weiteres telefonisch oder per Zoom statt. Bitte geben Sie daher bei der Terminvereinbarung per Email Ihre Telefonnummer mit an.
Bettina Papenburg studierte Ethnologie, Soziologie und Indologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg sowie Ethnologie, Soziologie und Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Freien Universität Berlin. An der Brunel University in London absolvierte sie den Studiengang Sozialanthropologie mit dem Master of Science mit einer Arbeit zum Thema „Becoming Religious: Learning to be a Moral Person in a South-West German Village”. Sie wurde 2007 mit einer Arbeit zu „Transformationen des grotesken Körpers im Kino David Cronenbergs” im Fach Ethnologie an der Fakultät für Verhaltens- und empirische Kulturwissenschaften der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg promoviert. Sie warb das Marie Curie Fellowship for Career Development (152.000 Euro) innerhalb des “People Programmes” im 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Kommission ein (FP7-PEOPLE-IEF-2008) und ging als Leiterin des Projekts “Cinematic Representations of the Grotesque Female Body” an das Department of Media and Cultural Studies der Universität Utrecht in die Niederlande (2009-2011). Ihre wissenschaftliche Tätigkeit an der Universität Utrecht führte sie als Assistant Professor am Department of Media and Cultural Studies fort (2011-2013). Im Jahr 2013 wechselte sie an die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, wo sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medien- und Kulturwissenschaft tätig war. Seit Oktober 2017 ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Medienkulturwissenschaft (ehemals Prof. Dr. Robin Curtis) der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
In ihrer gegenwärtigen Forschung befasst sich Bettina Papenburg mit der Theorie und Ästhetik des epistemischen Bildes in historischen und gegenwärtigen Wissenskulturen. Ihre Habilitationsschrift zum Thema „Vitalitätseffekte: Erkenntnis und Affekt in der Medienkultur der Zellbiologie“ hat sie im November 2021 an der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf eingereicht. Seit dem 14. Juni 2022 hält sie die Lehrbefähigung und Lehrbefugnis für das Fach Medienwissenschaft und Medienkulturwissenschaft und ist berechtigt, den Titel PD Dr. phil. habil. zu führen.
Weitere Expertisen
Wissenschaftsgeschichte, Science and Technology Studies, Medien- und Kulturtheorie, Gender, Queer und Postcolonial Studies, Animation Studies, Wahrnehmungs- und Affekttheorie
Monografien
Herausgaben
Reihe
Handbuch
Sammelbände
Special Issues/ Themenhefte Zeitschriften
Aufsätze in Zeitschriften und Buchkapitel
Positionspapiere (online)
Monografie in Vorbereitung
Herausgabe in Vorbereitung
Jahrbuchbeitrag, Readerkapitel, Einleitung und Aufsatz in Vorbereitung
Organisation von Vortragsreihen, Tagungen, Sommerschulen und Panels auf internationalen Fachtagungen
Coming soon:
Already past:
Sommersemester 2023:
Mediengeschichte des digitalen Bildes
Theorien des Postdigitalen und Posthumanen
Wintersemester 2022/23:
Repräsentationspolitiken: Methodische Zugänge zur visuellen Kultur
Medienästhetik als Aisthetik
Sommersemester 2022:
Mediengeschichte des digitalen Bildes
Theorien der digitalen Medien
Wintersemester 2021/22:
Digitale Bildwelten zwischen Wissenschaft und Populärkultur
Affektgeschichte als Mediengeschichte
Sommersemester 2021:
Medien der Erkenntnis
Gender, ,Race‘ und Class
Wintersemester 2020/21:
Einführung in die Medienkulturwissenschaft (Vorlesung)
Methoden und Ansätze der Medienkulturwissenschaft (Einführungsseminar)
Sommersemester 2020:
Bildwelten zwischen Science und Fiction
Wintersemester 2019/20:
Einführung in die Medienkulturwissenschaft (Vorlesung)
Methoden und Ansätze der Medienkulturwissenschaft (Einführungsseminar)
Queer Pop 2.0
Sommersemester 2019:
„So echt! So authentisch!“ – Theorien des Realismus
Queer Pop
Wintersemester 2018/19:
Einführung in die Medienkulturwissenschaft (Vorlesung)
Methoden und Ansätze der Medienkulturwissenschaft (Einführungsseminar)
Sommersemester 2018:
Wissenschafts- und Technikforschung
Exkursion zum Filmfestival „Il Cinema Ritrovato“ nach Bologna
Wintersemester 2017/18:
Vorlesung: Einführung in die Medienkulturwissenschaft
Seminar: Einführung in die Medienkulturwissenschaft
Übung: Methoden der Medienkulturwissenschaft
Sommersemester 2017:
Wissenschafts- und Technikforschung
Körper, Sinne, Affekte
Bachelor-/Master-Kolloquium
Exkursion zur documenta 14
Wintersemester 2016/17:
Science/Fiction: Wissenschaft im Film
Things That Move Us: Affect & Authority II
Sommersemester 2016:
Wissenschafts- und Technikforschung
Things That Move Us: Affect & Authority I
Bachelor-/Master-Kolloquium
Exkursion zum Festival „Il Cinema Ritrovato“
Wintersemester 2015/16:
Science/Fiction: Wissenschaft im Film
Performanzen der Differenz
Exkursion zum 33. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest
Sommersemester 2015:
Bildkulturen der Wissenschaft
Körper, Sinne, Affekte
Wintersemester 2014/15:
Methoden der Medien- und Kulturwissenschaft
Performanzen der Differenz
Performance-Salon – Ein Kulturevent im Gerresheimer Bahnhof
Sommersemester 2015:
Methoden der Geisteswissenschaften
Körper, Sinne, Affekte
Wintersemester 2013/14:
Affect and Visuality
Eros und Pathos
Sommersemester 2013:
Posthuman Bodies
Eros und Pathos
From Cosmos to Genes: New Materialist Methodologies Crossing the Humanities, Natural, and Technosciences
Experience and Resonance
Akademisches Jahr 2012/13:
Contemporary Feminist Debates
Women’s Representations of Eros & Pathos
Research Design Seminar
Akademisches Jahr 2011/12:
Stillness and Movement of Images: New Perspectives on Temporality, Technology and the Senses in Feminist Theory
The Body in Feminist Theory and Practice
Technobodies in Cyberspace
Challenging the Visual in Feminist Analysis
Women’s Representations of Eros & Pathos
Masterclass mit Prof. Dr. Rosi Braidotti
Research Design Seminar
Akademisches Jahr 2010/11:
The Body in Feminist Theory and Practice
Women’s Representations of Eros & Pathos
Akademisches Jahr 2009/10:
The Body in Feminist Theory and Practice
Historiography of Feminist Ideas
Utopische und dystopische Welten: Mensch-Maschine-Kopplungen im Film
Das Monströse in der mythischen und filmischen Imagination
Sommersemester 2023
Theorien des Postdigitalen und Posthumanen (MA)
Das medientheoretische Narrativ einer linearen historischen Entwicklung, die häufig am Medienumbruch zwischen dem Analogen und dem Digitalen festgemacht wird, beginnt seit einigen Jahren das Konzept des Postdigitalen zu inkludieren. Innerhalb der Theorie des Postdigitalen heben einzelne Positionen das Materiell-Leibliche und das Affektiv-Subjektive hervor. Das heißt, sie betonen Wahrnehmungsmodalitäten, die mit dem Ubiquitär-Werden digitaler Medien keineswegs an Gewicht verlieren. Leiblichkeit und Subjektivität, so legen es diese Positionen nahe, müssen vielmehr auch unter digitalen Medienbedingungen weiterhin als spezifisch menschliche Zugangsweisen zur Welt berücksichtigt werden. Folglich sollten diese Modalitäten einen analytischen Fokus der Untersuchung technischer Vermittlungsprozesse in der Gegenwart bilden.
Zu beachten gilt es dabei allerdings, dass wahrnehmende Subjekte hinsichtlich verschiedener Dimensionen sozialer Ungleichheit entlang der Achsen Gender, Race, Class, Sexualität, Ethnizität, Alter und Bildungsgrad jeweils unterschiedlich positioniert sind. Der technizistisch ausgerichtete medientheoretische Diskurs zum Digitalen jedoch verleugnet die Dimensionen sozialer Ungleichheit weitgehend und konzipiert das Subjekt – wenn es überhaupt vorkommt – als unmarkierte humanistische Universalie. Feministische, queere und rassismuskritische Positionen, die sowohl die intersektionale Verfasstheit des Subjekts reflektieren und seine unauflösbare Verflechtung mit nicht-menschlichen Spezies untersuchen als auch die planetarisch-ökologischen Konsequenzen der technologischen Vernetzung adressieren, versammeln sich seit etwa zehn Jahren unter dem Etikett des kritischen Posthumanismus.
Im Seminar werden wir uns mit ausgewählten Positionen der Theoriebildung zum Postdigitalen und Posthumanen befassen und Forschungsfragen entwickeln, die es ermöglichen, die beiden Diskurse zusammenzuführen. Unsere Forschungsfragen werden wir anhand von Medienanalysen zu Fallbeispielen aus so verschiedenen kulturellen Genres wie dem Science-Fiction-Film, dem Dokumentarfilm, dem Musikvideo, der bildenden Kunst und der Medienkunst an konkrete Materialien anbinden.
Mediengeschichte des digitalen Bildes (BA)
Digitale Bilder zirkulieren heutzutage allgegenwärtig über das Internet. Die Smartphone-Kamera begleitet uns im Alltag. Digitale Bildtypen wie adaptive und operative Bilder werden in so unterschiedlichen Bereichen wie der Medizin, der Forensik, der Psychotherapie, der Werbung, der Filmproduktion, dem Computerspiel, der Flugsimulation und der Waffensteuerung gebraucht. Phänomene wie Deepfakes befördern medienethische Debatten. Wenn wir Bilder über die sozialen Medien teilen oder Bildinhalte online bereitstellen, beteiligen wir uns an den Herstellungs-, Verarbeitungs- und Zirkulationsprozessen digitaler Bilder. Aus einer mediengeschichtlichen Perspektive werfen diese Phänomene und Praktiken die Fragen auf, unter welchen kulturellen Bedingungen sich die Entwicklung digitaler Bilder in der Vergangenheit vollzog und auf welche medientechnischen Voraussetzungen digitale Bilder angewiesen sind.
Im Seminar werden wir uns diesen Fragen gemeinsam nähern, indem wir erörtern, wie die Geschichte des digitalen Bildes mit der Computer-, Internet- und Softwaregeschichte verflochten ist und indem wir Bezüge zwischen der Geschichte der Digitalisierung und älteren Bildmedien wie der Fotografie und dem Film ausloten. Wir werden verschiedene Ansätze zur Geschichtsschreibung der Digitalisierung und Positionen zum Analog-Digital-Umbruch als medientheoretischer Leitdifferenz vergleichen. Besonders interessieren soll uns dabei, wie sich der Schwerpunkt im Diskurs zum digitalen Bild in den vergangenen dreißig Jahren von der Problematisierung des indexikalischen Weltbezugs zu der Konturierung digitaler Bildtypen, den Gebrauchs- und Wahrnehmungsweisen digitaler Bilder sowie den diskriminierenden Strukturen der zugrundeliegenden Algorithmen verlagert hat.
Wintersemester 2022/23
Medienästhetik als Aisthetik (MA)
Medienästhetik wird im Kontext des Seminars nicht auf das Schöne, die Kunstbetrachtung oder die Medienanalyse reduziert, sondern vielmehr als aisthetischer Ansatz verstanden, der sich auf die Erforschung des Verhältnisses zwischen Medientechniken, Sinneswahrnehmungen und Affekten richtet. Diesen wahrnehmungszentrierten Ansatz hat die film- und medienwissenschaftliche Forschung zur Synästhesie und zur Inter- und Multimodalität der Wahrnehmung – eine Forschungsrichtung, die ihre Inspiration maßgeblich aus der Filmphänomenologie bezieht und die in die Debatte um Wahrnehmungspolitiken interveniert – vor rund zwanzig Jahren aufgegriffen und kontinuierlich weiterverfolgt. Mit Rekurs auf diese Debatte wird hier ein anderer Weg eingeschlagen als etwa jener, den der Leitartikel des Themenhefts zur Medienästhetik der Zeitschrift für Medienwissenschaft aus dem Jahr 2013 vorschlägt. Die dort vorgestellten Überlegungen schließen an die Kybernetik an, verabschieden sich vom menschlichen Subjekt und verkürzen die Ästhetik auf Algorithmen. Wenngleich wir im Seminar auch Spielarten der apparativen Wahrnehmung berücksichtigen werden, so bleibt doch das Subjekt als wahrnehmende*r Akteur*in für unsere Überlegungen zentral. Im Mittelpunkt unserer gemeinsamen Lektüren stehen die folgenden Fragen: Wie gestalten technische Medien die menschliche Sinneswahrnehmung um? Was leisten Wahrnehmungsmodelle für das Verständnis dieses Transformationsprozesses? Wie formen Algorithmen unsere Identität? Wie werden diskriminierende Strukturen in Algorithmen fortgeschrieben und mit welchen Konsequenzen?
Repräsentationspolitiken: Methodische Zugänge zur visuellen Kultur (BA)
Bilder werden gegenwärtig über Streaming-Portale wie Netflix, AmazonPrime oder Mubi, auf Plattformen wie YouTube und über Apps wie Instagram oder TikTok geteilt, rezipiert und bewertet. Als Medien der Selbstdarstellung, der Unterhaltung, der Dokumentation und der Vermarktung erfüllen digitale Bilder gegenwärtig eine kulturelle Schlüsselfunktion. Für die medienkulturwissenschaftliche Bildanalyse ergibt sich daraus eine Reihe von Fragen: Wie schaffen Rezipierende Bedeutung? Wie fungieren Bilder als Beweismittel? Wie manifestieren sich Machtpolitiken in visuellen Darstellungen? Wie verhandeln Bilder Begehren?
Im Seminar erschließen Sie sich verschiedene medienwissenschaftliche Zugänge zur visuellen Kultur und wenden unterschiedliche bildanalytische Methoden auf konkrete Beispiele aus diversen Bereichen der gegenwärtigen Bildkultur an. Besondere Schwerpunkte der Bildanalyse liegen dabei auf geschlechtlichen, postkolonialen und intersektionalen Dimensionen.
Begleitend zum Seminar wird ein Tutorat angeboten.