Auch in diesem Wintersemester wurden am Institut für Medienkulturwissenschaft wieder zwei Promotionsverfahren erfolgreich abgeschlossen, die in die Forschungsbereiche Medienkomparatistik / InterArts Studies und Medienökologie / Nachhaltigskeitsforschung fallen.
(Erstbetreuerin: Prof. Dr. Evi Zemanek, Zweitbetreuer: Prof. Dr. Dieter Martin — Promotionsfach: Allgemeine und Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft)
Ist es Musik? Ist es Literatur? Musik-literarische Hybride sind beides und keines zugleich. In Dieter Schnebels Buch „MO-NO“ prallt Musikalisches auf Literarisches, aber zu einem gemeinsamen Zweck: ,Musik zum Lesen‘. Dem gleichen Prinzip folgen, trotz völlig anderer Werkgestalt, auch Erik Saties Klavieralbum „Sports & Divertissements“, John Cages Vortrag „Lecture on Nothing“ und Ingeborg Bachmanns Roman „Malina“. Produktion und Rezeption, die von bisherigen Beschreibungsmodellen nicht erfasst werden, erweisen sich als entscheidende Faktoren dieser musikalisch-literarischen Spezifik. Ihr wird in einem neu entwickelten Kriterienkatalog, in grundsätzlichen medienkomparatistischen Überlegungen zu ‚Musik‘ und ‚Literatur‘ sowie in ausführlichen Analysen nachgegangen. Praktisch wird sie in mit Proband:innen durchgeführten explorativen ‚Lektüren‘ der Werke ergänzt und verifiziert. Über ein ungewöhnliches Untersuchungskorpus wird so einem interdisziplinären Forschungsgebiet ein innovativer Zugang eröffnet.
(Erstbetreuerin: Prof. Dr. Evi Zemanek, Zweitbetreuer: Prof. Dr. Torsten Schäfer — Promotionsfach: Medienkulturwissenschaft)
Die aktuelle Medienlandschaft ist seit einigen Jahren zunehmend geprägt von der Klimakrise und dem damit zusammenhängenden Themenkomplex der Nachhaltigkeit. Während katastrophische Narrative und nüchtern-sachliche Berichterstattung dabei beide oftmals abgenutzt erscheinen, bietet die Journalismusform des ,Nachhaltigkeitsjournalismus‘ einen transformierten, zeitgenössischen Informationszugang über mitunter neue, experimentelle Erzählformen an. Stella Lorenz’ Dissertation geht daher der Frage nach, wie Nachhaltigkeit über verschiedene ,ökologische Genres‘ effektiv journalistisch vermittelt werden kann. Dies erfolgt auf der Basis einer extensiven Untersuchung deutschsprachiger Printmagazine als Erprobungsorte für kreative Schreibverfahren, einer Auswertung von Interviews mit Expert:innen aus der Branche sowie qualitativer Analysen konkreter Fallbeispiele neuer Erzählformen. Die gewonnenen Erkenntnisse schärfen das Profil des Nachhaltigkeitsjournalismus und setzen Maßstäbe für die Praxis.
Die Drucklegung der Dissertationen ist in Vorbereitung. Weitere Informationen zum Erscheinungsort der Monografien folgen in Kürze.